Der Linienchart
Beim Linienchart werden die Schlusskurse der jeweiligen Zeitperioden mitei-nander verbunden. Liniencharts geben schnell Auskunft über die vorherr-schende Trendrichtung.
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Der German30 als Linienchart über eine Periode von zwei Jahren.
Der Balkenchart
Der Balkenchart zeigt Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und Schlusskurs einer Zeiteinheit. Jeder Balken symbolisiert eine Zeitperiode – hier einen Tag. Der Balkenchart ist besonders im anglo-amerikanischen Sprachraum die gängigs-te Chart-Methode. Er ermöglicht Aussagen über die Volatilität innerhalb der dargestellten Perioden, also beispielsweise über die Intraday-Kursschwankungen.
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Tageschart des German30 als Balkenchart.
Der Kerzenchart
Diese aus Japan stammende Darstellungsart zeigt die gleichen Daten wie ein Balkenchart, hat sich im europäischen Raum aber stärker durchgesetzt. In der farbigen Darstellung stehen (meist) grüne Kerzen für Zeitperioden mit stei-genden Kursen, rote hingegen für Perioden fallender Kurse. In schwarz-weiß-gedruckten Printmedien werden für steigende Kurse hohle, für fallende Kurse gefüllte Kerzen verwendet. Gegenüber dem Balkenchart wir gemeinhin die bessere visuelle Erfassbarkeit hervorgehoben.
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Der German30 als Tages-Kerzenchart über eine Periode von einem Jahr.
Der Point-and-Figure-Charts
Dieser zeitunabhängige Chart ermöglicht eine schnelle Einschätzung von Trends. Es werden zunächst eine Boxgröße und eine Box-Umkehrgröße defi-niert. Steigt der Kurs in einem Aufwärtstrend um eine Boxgröße, wird ein X eingezeichnet. Fällt der Kurs um eine Boxgröße, wird ein O eingezeichnet. Für eine Trendumkehr ist eine Gegenbewegung von drei Boxgrößen notwendig. Zahlen und Buchstaben in den einzelnen Säulen deuten auf Monate hin, in denen der jeweilige Kursstand erreicht wurde. Die Zahlen von 1 bis 9 symboli-sieren die Monate Januar bis September, die Buchstaben A, B und C die ver-bleibenden drei Monate des Kalenderjahres. Die Besonderheit dieses Charts ist, das er über keine regelmäßige Zeitskala verfügt, in Seitwärtsbewegungen der Chart möglicherweise tage- oder wochenlang keinerlei Bewegungen auf-weist.
Hauptsächlich wird er genutzt, um die vorherrschende Trendrichtung zu be-stimmen und das Marktrauschen herauszufiltern.
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Der German30 als Point-and-Figure-Charts über einen Zeitraum von einem Jahr. Boxgröße hier: 50 Punkte, Boxumkehr: 3 Boxen.
Der Heikin-Ashi-Chart
Heikin-Ashi-Charts stammen aus Japan und wurden von Dan Valcu im Jahre 2004 in Europa und Amerika populär gemacht. Durch eine besondere ma-thematische Berechnung erscheinen Trends auf diesen Charts klarer, es wer-den Gaps vermieden. Von Farbe und Größe der Kerzenkörper sowie der Länge der Lunten bzw. Dochte kann auf Trendrichtung und Trendstärke geschlossen werden. Der Heikin-Ashi-Chart zeigt jedoch keine gehandelten Preise, son-dern die berechneten Werte. Er sollte also nie als alleiniger Chart benutzt werden.
Auch hier gilt, dass grüne Kerzen für Aufwärts-, rote für Abwärtsbewegungen stehen. Je stärker der Trend, desto länger die Kerze. Auf Grund der besonde-ren Berechnung der OHCL-Werte werden keine Gaps dargestellt. Verkürzen sich die Kerzen, wird ein Trend schwächer. In einem intakten Aufwärtstrend haben die Kerzen keine Lunten, in einem intakten Abwärtstrend keine Doch-te. Kerzen mit Docht und Lunte gelten als unsicher und sind an Anfang und Ende von Trends sowie in Konsolidierungen zu beobachten.
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Der Heikin-Ashi-Chart des German30 auf Tagesbasis für ein Jahr
Weittere Arten Von Charts
Über die beschriebenen Chartarten hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Charts, die aber in ihrer praktischen Relevanz eher untergeordnete Bedeutung haben. Wer sich mit dieser Materie vertieft beschäftigen will, dem sei Steve Nisons 1996 in Deutschland verlegtes Buch „Chart-Analyse mit Candlesticks. Beyond Candlesticks. Renko, Kagi und andere japanische Chartsformen” empfohlen.